Island und Der Ring des Nibelungen

Undirtitill

Hvar og hvenær birt

Unwiderstehlich hierdurch auf die nordischen Zeugnisse für dieselbe hingewiesen, suchte ich nun auch, soweit mir dies ohne fließende Kenntnis der nordischen Sprachen möglich war, die ‘Edda’ sowie die prosaischen Aufzeichnungen der großen Bestandteile der Heldensage mir vertraut zu machen.

Von entscheidendem Einfluß auf die bald in mir sich gestaltende Behandlung dieses Stoffes war — die Lektüre der ‘Wälsungasaga’. Das bereits seit längerer Zeit in mir sich bildende Bewußtsein von der urheimischen Innigkeit dieser alten Sagenwelt gewann so allmählich die Kraft zu der plastischen Gestaltung, welche meine späteren Arbeiten leitete. [1]

Richard Wagner. Mein Leben.

Hatte mich nun schon längst die herrliche Gestalt des Siegfried angezogen, so enzückte sie mich doch vollends erst, als es mir gelungen war, sie, von aller späteren Umkleidung befreit, in ihrer reinsten menschlichen Erscheinung vor mir zu sehen. Erst jetzt auch erkannte ich die Möglichkeit, ihn zum Helden eines Dramas zu machen, was mir nie eingefallen war, solange ich ihn nur aus dem mittelalterlichen Nibelungenlied kannte. [2]

Richard Wagner. Eine Mitteilung an meine Freunde 1851.

Alle Quellen, die hier genannt sind, die Eddalieder, die Snorra (Prosa) Edda und die Völsunga Saga, gehören der altisländischen Literatur an. Richard Wagners Aussagen werden durch eine neue eingehende Quellenforschung bestätigt. Es ging dabei insbesondere um einzelne Motive oder Leitgedanken der Handlung. Die Untersuchung ergab – kurzgefasst – folgendes Resultat: Etwa 80% der entlehnten Motive im ‘Ring’ entstammen der altisländischen Literatur, knapp 5% sind nur in der altdeutschen Literatur nachzuweisen, und ungefähr 15% sind deutschen und isländischen Quellen gemeinsam. Die entlehnten Motive im ‘Rheingold’, in der ‘Walküre’ und im ‘Siegfried’ stammen fast ausschliesslich aus den altisländischen Quellen. Aus dem Nibelungenlied finden sich nur Motive in der zweiten Hälfte der ‘Götterdämmerung’, doch kommen die meisten dieser Motive auch in der nordischen Thidreks Saga vor. Weder im Nibelungenlied noch in der Thidreks Saga aber erscheinen Götter, Walküren oder Nornen.

Was ist Island?

Geologisch ist Island eines der jüngsten Länder der Erde, erst vor etwa 15 Millionen Jahren ist es aus unterseeischen Vulkanausbrüchen entstanden, welche Kräfte immer noch aktiv sind. Dort, unter dem grössten Gletscher Europas, befindet sich eines der zwei grössten vulkanischen Manteldiapire der Erde, das andere liegt unterhalb Hawaii. (Die furchterregende Waberlohe um die schlafende Walküre auf einem Bergfelsen ist übrigens ein sehr vulkanisches Bild, während etwa Dornröschen in ein europäisches Waldgebiet gehört).

In der postglazialen Zeit hat diese unberührte Insel tausend Jahre lang ein relativ mildes Klima genossen, und konnte Seefahrern im 9. Jh. durchaus freundlich erscheinen, gab es doch überall Buschwerk, Fische und Vögel. Vier Jahrhunderte später, im 13. Jh., begann jedoch eine deutlich kältere Periode, die mit wenigen Unterbrechungen bis um 1900 andauerte. Die Durchschnittstemperatur fiel um 1–2 Grad Celsius, was sich in der Nähe des Polarkreises rasch sehr negativ auf die Vegetation auswirkt, und damit auch auf den Viehbestand und überhaupt auf die Lebensgrundlagen der Menschen.

Das isländische Volk gehört gleichfalls zu den jüngsten der Welt. Im Norden hat man hochseetüchtige Schiffe erst ab dem 8. Jh. bauen können, und aus diesem Grund war die Insel, die etwa 800 km von der schottischen und 1500 km von der norwegischen Küste entfernt ist, in früher Zeit unbewohnt. Die ersten ständigen Siedler kamen Ende des 9. Jh. Sie stammten einerseits aus Skandinavien, hauptsächlich aus Südwest-Norwegen, andererseits von den nordbritischen Inseln, den Shetlands, Orkneys, Hebriden, Schottland und aus Irland. Die neuesten DNA-Analysen deuten darauf hin, dass etwa 60% der Besiedler nordisch und etwa 40% keltisch waren. Die herrschende Sprache wurde allerdings das Westnordische, doch die Kultur blieb ein Gemisch, und die Isländer haben sich nachweislich recht bald als ein eigenes Volk empfunden und sich vom sprachlichen und kulturellen Mutterland Norwegen emanzipiert.

Die überwiegende Mehrheit der Besiedler Islands bestand aus gewöhnlichen Bauern, die am liebsten unbehelligt von den Seeräubern und steuergierigen Fürsten leben wollten, die in ihrer früheren Heimat immer mehr die Oberhand gewannen.

Wikingermythos

In diesem Zusammenhang muss auch der hartnäckige Wikinger-Mythos erwähnt werden. Im wesentlichen besagt dieser Mythos, alle Isländer seien Abkömmlinge grausamer Wikinger, die in Island eine Seeräuberkolonie gegründet hätten. Ein überaus grimmiger, schwerbewaffneter Wikinger mit Hörnerhelm erscheint oft in Reiseprospekten als Sinnbild Islands.

In der Tat kamen nur wenige Wikinger (in der Bedeutung ‘Seeräuber’) nach Island, aus dem einfachen Grund, weil es dort nichts zu rauben gab: keine Klöster, Kirchen oder Schlösser, kein Gold oder Kleinodien, die es gerechtfertigt hätten, mehrtägige Fahrten auf hoher See zu riskieren. Gleichzeitig lag Island viel zu weit abgelegen, um als eine Art Stützpunkt für Raubfahrten dienen zu können.

Die wenigen ehemaligen Wikinger, die sich dort niederließen, scheinen Island eher als eine Art ‘Altersruhesitz’ betrachtet zu haben. Es kam natürlich vor, dass isländische Bauernsöhne sich auf Handels- und Raubfahrten mit skandinavischen Wikingern begaben, doch dass man Island noch heute gern in Verbindung mit den Wikingern bringt, erklärt sich vorwiegend durch die sog. Vorzeitsagas, die – freilich 200 bis 300 Jahre nach dem Ende der Wikingerzeit – auf Island niedergeschrieben wurden, und die tatsächlich häufig von den kriegerischen Abenteuern berühmter Wikinger handeln. Diese Sagas wurden im 19. Jh. weltberühmt, doch stellen sie nur ein kleines Segment des Sagaspektrums dar.

Weitere Geschichte Islands

Island wies im Hochmittelalter eine in Europa einmalige Gesellschaftsstruktur auf: Es gab einen selbständigen Bauernstand, jedoch keinen König und keinen erblichen Adel. Die Bauernschaft wurde von 39 so genannten ”Goden” auf dem Allthing, dem einmal im Jahr tagenden Parlament, in Rechtsangelegenheiten vertreten; auch die Gesetzgebung oblag den Goden, denen sich die Bauern nach freiem Willen anschließen konnten. Ein solcher Hauch von Demokratie war im europäischen Mittelalter praktisch einmalig.

Im Jahr 1262 verlor Island seine Eigenständigkeit und wurde Teil des norwegischen Reiches, und um 1400 fiel es zusammen mit Norwegen an Dänemark. Die alte Bauernrepublik wurde aufgelöst, die katholische Kirche und einige wenige reiche und mächtige Familien brachten den gesamten Grundbesitz an sich. Um 1500 waren kleine oder mittlere unabhängige Bauern kaum mehr vorhanden. Die zunehmende Abkühlung des Klimas, die Ausbeutung durch die Grossgrundbesitzer und das Handelsmonopol der dänischen Kaufleute hatten die Lage der Bevölkerung sehr verschlechtert. Der einzige Trost blieb die Erinnerung an die Freiheit, wie sie in den alten Handschriften aufbewahrt war.

Im Kielwasser von Aufklärung und Romantik hat sich schließlich im 19. Jh. ein Kampf um Unabhängigkeit entfaltet. Die wichtigsten Etappen waren die Wiederherstellung des Allthings als beratende Versammlung 1845, die Wiedereinführung des freien Handels 1855, der Erlaß einer eigenen Verfassung 1874, die Berufung eigener Minister 1904, die Zuerkennung der Souveränität in Personalunion mit Dänemark 1918, und schliesslich die Ausrufung Islands als selbständige Republik 1944. Heute geniessen die knapp 300 Tausend Isländer einen der höchsten Lebensstandards der Welt.

Entstehung und Bewahrung isländischer Literatur im Mittelalter

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum man auf Island im Mittelalter weit mehr Literatur produziert hat als anderswo im nördlichen Europa, und zudem die Muttersprache statt dem damals in Europa vorherrschenden Latein verwendete. Darüber gibt es mehrere Hypothesen, doch liegt Manches auch auf der Hand.

Die Schreibkunst gelangte im 11 Jh., im Zuge der Missionierung, nach Island; wie der übrige Norden wurde die Insel um das Jahr 1000 christlich. In der Periode der auch Freistaatzeit genannten ‘Bauernrepublik’ haben wohlhabende Bauern die ersten Kirchen errichtet, und sie blieben zwei Jahrhunderte lang in ihrem Besitz, bis Island Ende des 13. Jhs. seine Eigenständigkeit verlor. Die Priester waren während dieser Zeit kaum mehr als “Hausangestellte” der mächtigen Bauern, denen für die Erhaltung der Kirchen und den Unterhalt der Priester zwei Viertel des Kirchenzehnten zustanden. Manchmal waren die Bauern sogar selbst auch die Priester.

Die freien Bauern wollten die Schreibkunst offenbar nicht nur für religiöse, sondern auch für praktische Zwecke nutzen, wie etwa für die Fixierung von Gesetzen, Landregistern und Genealogien, die für das freistaatliche Rechtswesen von großer Bedeutung waren (das Erbrecht konnte sich ja bis zum fünften Glied erstrecken). Auch die Bewahrung der Erinnerung an die Besiedlung des Landes im 9. und 10 Jh. war den Bauern ein wichtiges Anliegen. All dies schriftlich festzuhalten, war in einem neubesiedelten Land ohne alte Traditionen überaus wichtig. Und die Texte mussten in der Muttersprache verfasst sein, damit die Bauern sie verstehen konnten. Diese Aufgabe fiel zum großen Teil den als “Sekretären” angestellten schriftgelehrten Priestern zu.

Aus diesem ersten Schriftum haben sich allmählich weitere Genres entwickelt, nicht zuletzt der Unterhaltung dienende. Hier sind vor allem die Sagas zu nennen, also erzählende Prosa, die verschiedenste fiktive oder historische Stoffe verarbeitet, sich aber stets durch einen realistischen, knappen Stil auszeichnet, wie man ihn in mündlichen Erzähltraditionen antrifft.

Zuerst entstanden wahrscheinlich Heiligensagas, die auf lateinischen Legenden basierten, dann ging man dazu über, selbst Sagas von ausländischen Königen und vorzeitlichen Helden zu verfassen. Später wurden Sagas über das eigene Land und die eigenen Leute geschrieben, sowohl zeitgenössische als auch solche aus der Zeit der Landnahme. Begabte Autoren schufen solche Sagas zum Teil auf der Grundlage der alten Ahnentafeln und Landregister.

Zur gleichen Zeit waren beinahe alle Bauern im feudalen Europa leibeigene Pächter von Klöstern oder von Adligen. Sie hatten keinen Grundbesitz, weshalb sie auch keine Ahnentafeln benötigten. Nur die Adeligen mussten wegen des Erbrechts mit ihrem Stammbaum vertraut sein. Gelehrte Bücher wurden auf Latein verfasst, der Sprache der Kirche und der gebildeten Stände. Es gab somit keinen Grund für die Oberschicht, irgendwelche Unterhaltungsliteratur in der Muttersprache für das ‘einfache Volk’ zu produzieren.

Auf Grund der genannten gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten wurden viele noch aus germanischer Zeit stammende Traditionen ausschließlich in Island schriftlich festgehalten und dadurch für die Nachwelt bewahrt. Dabei handelt es sich in erster Linie um die sogenannten Heldenlieder und die Vorzeitsagas. Außerdem wurden isländische Autoren, Schreiber und Gewährsleute wiederholt von dänischen und norwegischen Fürsten mit der Verfassung ihrer ‘Sagas’, also ihrer Lebensgeschichten, beauftragt.

Die mittelalterlichen Handschriften wurden auf Pergament, also auf Kalbshaut, geschrieben. Für ein mittelgrosses Buch wurden etwa fünfzig Kälber benötigt. Als das billigere Papier auf den Markt kam, hat man von den alten Pergamenthandschriften Kopien auf Papier angefertigt, und die Originale wurden allmählich vernachlässigt. Um 1700 begann der isländische Wissenschaftler Árni Magnússon die noch erhaltenen Pergamente zu sammeln und vermachte sie der Universität von Kopenhagen. Erst Ende des 20. Jhs. wurde der grösste Teil der Sammlung der Universität Islands zurückgegeben.

Die isländische Schriftsprache hat sich seit dem 13. Jh. relativ wenig verändert, obgleich sich der Wortschatz vergrößert hat. Daher kann jedes zwölfjährige Kind auf Island ohne größere Schwierigkeiten die Literatur des 13. Jh. in normalisierter Rechtschreibung lesen und verstehen. Es ist also im Grunde unnötig, vom ‘Altisländischen’ zu sprechen.

Was heisst isländisch?

Die altisländische Literatur hat man zwei Jahrhunderte lang meist als germanisch, altgermanisch, urgermanisch, urdeutsch, altnordisch oder skandinavisch bezeichnet, obgleich der Ursprung dieser Werke im Island des 13. und 14. Jhs., also etwa 400 Jahre nach der Besiedlung des Landes, liegt.   An sich ist es verständlich, dass man im Europa des 19. Jhs. Ausdrücke wie ‘altnordisch’ statt ‘isländisch’ benutzt hat. Zu dieser Zeit war auch Gelehrten kaum etwas von der Existenz einer selbständigen isländischen Kultur bekannt. Man glaubte zu wissen, dass Island einst von Norwegen besiedelt worden war, und jetzt ein Teil des dänischen Königreichs sei. Der Kampf um die Unabhängigkeit von Dänemark hatte gerade erst begonnen, doch davon nahm außerhalb Islands und Dänemarks kaum jemand Notiz – auch nicht Richard Wagner, der sich ansonsten stark für die verschiedenen nationalen Freiheitskämpfe jener Epoche erwärmte.

Der erste deutsche Wissenschaftler, der das Isländische als eine eigene Literatursprache betrachtete, war Konrad Maurer. Der Münchener Professor für Rechtsgeschichte hatte Island im Jahre 1858 sechs Monate lang bereist und sich mit der Sprache einigermaßen vertraut gemacht. In zwei Aufsätzen setzte er sich 1867 mit der Auffassung des Norwegers Rudolf Keyser auseinander, die altisländische Literatur sei in Wirklichkeit norwegisch. Maurer macht in diesem Zusammenhang den Unterschied der einzelnen sprachwissenschaftlichen Begriffe deutlich. [3]

Heutzutage dürfte es allgemein bekannt sein, dass die nordischen Völker recht verschieden sind und Island nicht zu Skandinavien gehört; aus natürlichen und gesellschaftlichen Gründen unterschied sich die Kultur Islands von Anfang an stark von derjenigen anderer nordischer Regionen. Das alte Missverständis von einer Art Panskandinavismus hält sich indessen hartnäckig. Selbst relativ gut informierte Autoren benutzen immer noch Ausdrücke wie Old Norse, skandinavisk und altgermanisch, wenn sie sich mit altisländischer Literatur befassen.

Die Eddas und die Völsunga saga in der erhaltenen Form und wie Wagner sie kennengelernt hat, sind eindeutig der isländischen Literatur zuzurechnen. Selbst die älteste Fassung der Thidreks Saga ist nur in isländischer Sprache überliefert, obwohl in ihrer Einleitung betont wird, dass sie deutsche Sagen enthält.

Es ist im Grunde irreführend, diese Literatur als altnordisch, germanisch oder europäisch zu bezeichnen, obwohl es auch nicht ganz falsch ist. Mit gleichem Recht könnte man dann allerdings amerikanische Autoren wie Henry Longfellow und Mark Twain als englisch bezeichnen, obgleich sie drei Jahrhunderte nach der europäischen Kolonisierung Amerikas geboren sind. Sollte man etwa Henrik Ibsen als norwegisch, nordisch oder germanisch bezeichnen? Ist Johann Wolfgang von Goethe ein deutscher, ein germanischer oder ein europäischer Dichter?

Zweifellos stammen viele Stoffe der alten Lieder und Sagas aus Gebieten weit außerhalb Islands, darunter auch aus deutschem Kulturgebiet, wie etwa die Sagen von den Burgunden, dem Hunnenkönig Attila oder von Siegfried und Brünnhilde. Doch diese Tatsache macht die Literatur noch nicht deutsch. Wollen wir etwa behaupten, dass Shakespeares Hamlet ein dänisches oder Romeo und Julia ein italienisches Werk sei, nur weil der Schauplatz und die Vorbilder von dort stammen? Sind die 6. und 7. Aventiure des Nibelungenlieds isländisch, weil sie in irgendeinem ”Islant” spielen?

Konrad Maurer. Ueber die norwegische auffassung der nordischen literaturgeschichte; Ueber die Ausdrücke: altnordische, altnorwegische & isländische Sprache. München 1867.

Nordischer Aufschwung in Deutschland

Deutsche Dichter und Gelehrte haben die altisländische Literatur zuerst in lateinischen Übersetzungen kennengelernt, die in Kopenhagen, Stockholm und Uppsala im 17. und 18. Jh. erschienen sind. Möglicherweise haben einige dieser Wissenschaftler und Autoren auch die in dieser Zeit publizierten skandinavischen Übersetzungen verstanden.

Im ersten Jahrzehnt des 19. Jhs. kam es im Hinblick auf die Rezeption der nordischen Literatur in Deutschland zu einer großen und folgenschweren Veränderung. Der Anlass liegt auf der Hand: Nach der politischen Erniedrigung und Besetzung Deutschlands, die auf die Zerschlagung Preußens bei Jena und Auerstedt (1806) folgte, strebte eine wachsende Zahl deutscher Patrioten danach, den ‘deutschen Geist’ und den Pangermanismus zu fördern. Es herrschte die Auffassung, dass der Kampfgeist und Mut der Franzosen daher komme, dass sie ihr Vaterland liebten und stolz auf ihre Kultur seien. Diese Eintracht aber fehle den Deutschen.

Erneut wurde nun die Vereinigung der vielen deutschen Kleinstaaten gefordert. Zugleich appellierte man an die Deutschen, das altgermanische Kulturerbe zu pflegen und sich die vergangenen Heldentaten deutscher Männer ins Bewusstsein zu rufen, anstatt griechische oder römische Statuen und Tempel anzustarren. Zudem begann man, altdeutsche Lieder und Sagen für die Allgemeinheit zu publizieren. Dichter und andere Künstler machten sich daran, Lieder, Erzählungen, Schauspiele und Werke der bildenden Kunst mit ‘nationalem’ Inhalt zu schaffen.

Das um 1200 entstandene Nibelungenlied war unter den altdeutschen Liedern das bedeutsamste und auch berühmteste. Es wurde jedoch erst im Jahr 1755 veröffentlicht und erregte damals kaum Aufmerksamkeit. Nach 1800 wurde es jedoch in das zeitgenössische Deutsch übersetzt und mehrmals gedruckt. Dichter und andere Künstler schufen Werke nach dem Nibelungenstoff. 1834 schrieb Ernst Raupach das Theaterstück ”Der Nibelungen-Hort”. Um 1840 wurden mehrere Komponisten aufgefordert, eine Nibelungen-Oper zu schreiben.[1]

Doch schienen für patriotische Zwecke die deutschen mittelalterlichen Gedichte von Rittern und schönen Maiden (Minnesang) weder altertümlich noch heldenhaft genug zu sein. Deshalb ging man daran, das deutsche bzw. germanische Kulturgebiet auszuweiten. Gelehrte und Dichter des 19. Jhs. wie etwa Jakob Grimm und Richard Wagner konnten und mussten germanische Traditionen hauptsächlich in der isländischen Literatur suchen.

Die pangermanische Ideologie postulierte, die deutsche und die nordische Kultur hätten ein und denselben Ursprung. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass Jakob Grimm eines seiner monumentalen Werke Deutsche Mythologie nannte, obwohl das ‘Rückgrat’ der Mythologie von den isländischen Eddas gebildet wird und sich in Grimms Werk zahlreiche Parallelen zum klassischen Altertum und der indischen Mythologie finden. Um den deutschen Nationalstolz zu heben, interpretierten pangermanische Intellektuelle die Helden der abenteuerlichen isländischen Vorzeitsagas einfach in ‘germanische’ Helden um.

Sigurd der Schlangentöter erscheint in der deutschen Literatur

Der Literaturwissenschaftler Friedrich Schlegel hat wohl als erster im Jahre 1802 auf die isländische Fassung der Nibelungensage aufmerksam gemacht und sie mit dem deutschen Nibelungenlied verglichen.

Der erste, der sich von diesem Stoff dichterisch hat inspirieren lassen, ist jedoch Baron Friedrich de la Motte Fouqué mit seinem Lesedrama Sigurd der Schlangentödter (1808), das er 1810 zu der Trilogie Der Held des Nordens ausweitete. Die Motive sind haupsächlich der Völsunga saga und einigen anderen Vorzeitsagas entnommen. Die Zeit, in der der Text spielt, ist jedoch das Hochmittelalter, nicht die Epoche der Völkerwanderung. Die Übersetzung des Ausdrucks ‘Fáfnisbani’ mit ‘Schlangentöter’ stammt von de la Motte Fouqué.

De la Motte Fouqué schrieb mehrere Romane und Novellen auf der Grundlage von Stoffen isländischer Sagas, und sie waren zu seiner Zeit als Unterhaltungsliteratur sehr beliebt, nicht nur bei breiten Leserschichten, sondern auch bei Autoren wie Jean Paul und E.T.A. Hoffmann. Wie auch immer man Fouqué und sein Werk heutzutage bewertet, festzuhalten bleibt die Tatsache, dass er als erster isländische Sagamotive einer breiteren deutschen Öffentlichkeit bekannt gemacht hat. [2] Zu den Freunden Fouqués zählte übrigens ein Wissenschaftler namens Adolf Wagner ­– Richard Wagners Onkel.

Wagner und die isländische Literatur

Die isländischen Schriften, die Wagner nachweislich gelesen und benutzt hat, sind die Snorra Edda (auch Prosa Edda genannt), die Liederedda, die Völsunga saga und die Thidreks Saga. Außerdem scheint er einzelne Stücke aus anderen Vorzeitsagas sowie aus der Heimskringla, der Egils saga Skallgrímssonar und der Gísla saga Súrssonar gekannt zu haben. Diese Schriften sollen im folgenden kurz vorgestellt werden.

Die Snorra Edda wird bereits um 1300 dem Großbauern, Politiker und Verfasser Snorri Sturluson zugeschrieben. Sie wurde wahrscheinlich auf seinem Hof Reykholt in den Jahren 1220–30 verfasst. Es handelt sich um ein Handbuch für die Dichtkunst. Bereits im 9. Jh., noch tief in heidnischer und also auch schriftloser Zeit, hatte sich im Norden eine hochartifizielle Poesie herausgebildet, die so genannte Skaldik.

Um die alten Skalden verstehen zu können, musste man nicht nur mit der hochkomplizierten Metrik vertraut sein, sondern auch viele alte Mythen für die Entschlüsselung der metaphorischen Umschreibungen kennen. Diese Göttergeschichten werden in Snorris Edda erzählt. Eine Götterlehre zu verfassen, lag jedoch an sich keineswegs in der ursprünglichen Absicht Snorris.

Die erste deutsche Ausgabe der Snorra Edda erschien in Stettin 1777. Wagner hat Karl Simrocks Ausgabe von 1851 viel benutzt.

Eddukvæði (Liederedda) ist eine Sammlung von alten Götter- und Heldenliedern. Die älteste Handschrift von etwa 1270 umfasst ungefähr dreißig Lieder. Der isländische Bischof Brynjólfur Sveinsson kam im Jahr 1643 in den Besitz des Manuskriptes. Ohne nähere Begründung postulierte er, der berühmte gelehrte Priester Sæmundur Sigfússon habe um 1100 die Lieder verfasst, und gab dem Buch daher den Titel Sæmunds Edda. Seine Zuschreibung wurde später widerlegt, doch hat sich Sveinssons Buchtitel noch lange behaupten können.

Die Lieder sind wahrscheinlich unterschiedlichen Alters und haben sich in mündlicher Überlieferung durch die Jahrhunderte verändert, doch der Kern der ältesten Lieder dürfte aus uralter Zeit stammen, lange bevor Island im 9. und 10. Jh. besiedelt wurde. Allerdings sind sämtliche Datierungsversuche höchst hypothetisch. Als gesichert gelten kann lediglich, dass der überlieferte isländische Text aus der zweiten Hälfte des 13. Jhs. stammt, jedoch weit ältere Motive beinhaltet.

Wagner besaß mehrere Ausgaben der Eddalieder.

Die Völsunga saga gehört zu den so genannten Vorzeitsagas. Dabei handelt es sich vorwiegend um der Unterhaltung dienende Geschichten, deren Schauplatz immer außerhalb Islands liegt und deren Handlung sich in einer ungewissen Vorzeit abspielt. Die Völsunga saga hat – wie eine Reihe anderer Vorzeitsagas – ihre geschichtliche Wurzel in der Völkerwanderungszeit im 4.–6. Jh.; sie reflektiert die Auseinandersetzungen zwischen Burgunden, Hunnen und Goten. Vor allem am Anfang der Saga treten auch Götter auf, nämlich Óðinn (Wotan) und Frigg (Fricka).

 Wagner besaß kein Exemplar der Völsunga saga, doch kannte er die Saga fast auswendig und hat sie aus der Dresdener Bibliothek entliehen.

Thidreks Saga af Bern (Die Geschichte Thidreks von Bern) ist eine Mischung aus Vorzeitsaga und Rittersaga. Sie besteht aus einer Reihe eigenständiger Geschichten, darunter die Nibelungensage und die Sage von Wieland dem Schmied. In der Vorrede wird erwähnt, die Saga sei nach mündlichen Erzählungen deutscher Männer und ihrer Lieder verfasst. Der Name Þiðrekur ist eine Variante des Namens des Ostgotenkönigs Theoderich (gest. 526), der in deutschen Sagen Dietrich von Bern genannt wird. Wagner hat sie aus der Übersetzung im deutschen Heldenbuch gekannt.

Heimskringla (Weltkreis) ist eine Geschichte der norwegischen Könige von deren mythischen Anfängen bis zum Jahr 1177. Sie wurde in Island in der ersten Hälfte des 13. Jhs. verfasst. Seit dem 16. Jh. wird das Werk Snorri Sturluson zugeschrieben Wagner besaß zwei deutsche Übersetzungen des ersten Teils.

 Egils saga und Gísla saga gehören zu den eigentlichen Isländersagas. Sie handeln überwiegend von isländischen Bauern und Abenteurern, und Island ist ihr Hauptschauplatz. Deshalb wurden sie nicht so früh in andere Sprachen übersetzt wie andere Sagas mit mehr ‘internationalem’ Inhalt. Im Jahr 1816 erschien in Berlin eine Anthologie alter isländischer Sagas. Es handelt sich dabei um kurze Kapitel oder Nacherzählungen von 66 Sagas. Die Anthologie enthält auch Kapitel aus der Egils saga und der Gísla saga. Dieses Buch war in Wagners Besitz.

Metrik

In seiner Mitteilung von 1851 erläutert Wagner auch, dass er das passende Versmaß für die ‘leichte Person’ Siegfrieds nicht gefunden habe, bis er auf den Stabreim gestoßen sei, und zwar in der selben ‘urmythischen Quelle’, in der er den schönen, jungen Siegfried entdeckt hatte:

Als ich den ‘Siegfried’ entwarf, fühlte ich, mit vorläufigem gänzlichen Absehen von der musikalischen Ausführungsform, die Unmöglichkeit, oder mindestens die vollständige Ungeeignetheit davon, diese Dichtung im modernen Verse auszuführen.

So, wie dieser Mensch sich bewegte, mußte aber notwendig auch sein redender Ausdruck sein; hier reichte der nur gedachte moderne Vers mit seiner verschwebenden körperlosen Gestalt nicht mehr aus; der phantastische Trug der Endreime vermochte nicht mehr als scheinbares Fleisch über die Abwesenheit alles lebendigen Knochengerüstes zu täuschen, das dieser Verskörper nur als willkürlich dehnbares, hin und her zerfahrendes Schleimknorpelwerk noch in sich faßt. Den ‘Siegfried’ mußte ich geradewegs fahren lassen, wenn ich ihn nur in diesem Verse hätte ausführen können.

Somit mußte ich auf eine andere Sprachmelodie sinnen; und doch hatte ich in Wahrheit gar nicht zu sinnen nötig, sondern nur mich zu entscheiden, denn an dem urmythischen Quelle, wo ich den jugendlich schönen Siegfriedmenschen fand, traf ich auch ganz von selbst auf den sinnlich vollendeten Sprachausdruck, in dem einzig dieser Mensch sich kundgeben konnte. Es war dies der, nach dem wirklichen Sprachakzente zur natürlichsten und lebendigsten Rhythmik sich fügende, zur unendlich mannigfaltigsten Kundgebung jederzeit leicht sich befähigende, stabgereimte Vers, in welchem einst das Volk selbst dichtete, als es eben noch Dichter und Mythenschöpfer war.

Den Stabreim hat Wagner freilich in allen Eddaliedern finden können, doch kommt er auch in Resten althochdeutscher Dichtung vor, etwa in einem Bruchstück des Hildebrandslieds, das in einer Handschrift aus dem 9. Jh. bewahrt ist. Wagner selbst spricht aber von ‘kurzen allitierenden Versen, nach der Art der nordischen Verse’.

Die deutlichsten Wurzeln des ‘Rings’

Wagner hat die Mythen von Göttern und Helden miteinander verknüpft. Dies war um Mitte des 19. Jh. ungewöhnlich, doch ein Vorbild solcher Verknüpfung hätte er beispielsweise im Mythos der Snorra Edda vom Ring des Zwerges Andvari finden können. Dort erscheint der Fluch des Zwerges als ein Leitmotiv für die Vernichtung aller, Götter, Menschen und Ungeheuer, die den Ring und das Gold im Rhein begehren bzw. besitzen. Der mittelalterliche Verfasser hat in der Tat öfters ähnliches Verfahren angewendet wie Wagner sechs Jahrhunderte später: Er hat verstreute alte heidnische Mythen in sein eigenes Kunstwerk eingebaut.

Wagners Fabel im ‘Ring’ ist dem Tenor des berühmten prophetischen Eddalieds Völuspá deutlich verwandt: Schöpfung der Welt, glückliches Leben der Götter, Fluch und Korruption durch das Gold, Verrat und Meineid, Mord des reinen Gottes Baldurs durch Verrat eines Verwandten, Fall der Götter, Ende der Welt, und eine unklare Vision von einer Erlösung.

Die Völuspá wirkt wie wie eine Art Hintergrund für die ganze Fabel, und man spürt ihren Geist überall im ‘Ring’, obwohl sich nicht sehr viele direkte sprachliche Übernahmen nachweisen lassen. In der Kürze soll gezeigt werden, woher einige andere Hauptmotive des ‘Rings’ ihre Wurzel zu haben scheinen.

Das ‘Rheingold’

Die Rheintöchter sind Wagners eigene Schöpfung. Die meisten anderen Motive stammen aus der Snorra Edda: Götter, Göttinnen und Riesen, der Baumeister, die Äpfel Iduns, Lokis “Dienstreisen”, Schwarzalben, das Gold des Zwergs und sein Fluch, der Wurm Fáfnir, der Schreckenshelm, die Regenbogenbrücke, Walhall. Die Vorbilder für die Wahrsagerin Erda findet man jedoch eher in den Eddaliedern ”Völuspá” und Balders Träume.

Die ‘Walküre’

Die Motive in der ‘Walküre’ findet man besonders in den ersten elf Kapiteln der Völsunga saga: Baum mitten in der Halle, ein Schwert von Odin in dessen Stamm, Siegmund allein kann es herausziehen, das Leben von Vater und Sohn im Walde, die Begattung der Zwillinge, lange Schwangerschaft, das Einschläfern der Walküre und eine Waberlohe um ihren Felsen.

Der Verzicht Hundings, Siegmund während der Nacht zu töten, stammt aber aus der Egils Saga Skallagrímssonar.

Daß eine unterirdische Wahrsagerin mit Weisheit für einen Beischlaf zahlt, hat ein gewisses Vorbild in der Geschichte von Gunnlöd in der Snorra Edda, und die Todesverkündung Brünnhildes in Hakonslied aus der Heimskringla. Ein Walkürenritt wird in der Völuspá erwähnt.

Siegfried

Die Ereignisse in Mimes Schmiede sind eine Mischung der Geschichte von Sigurds Jugend in dem Eddalied Lied von Regin, der Snorra Edda, der Völsunga Saga und der Thidreks Saga. Gewisse Züge aus dem Lied vom hürnen Seyfrid und dem Grimmschen Märchen von einem der auszog, um das Fürchten zu lernen, sind fernerhin auszumachen.

Der Wissensstreit zwischen Wotan und Mime erinnert am meisten an das Eddalied Vafthrudnirs Lied, und die Tötung des Wurmes und das Verstehen der Vogelsprache an das Eddalied Fafnirs Lied und die Völsunga saga.

Das Aufwecken der Wahrsagerin erinnert zum Teil an das Eddalied Balders Träume und ähnliche Erweckungsszenen in anderen Eddaliedern, und der Streit Wotans und Siegfrieds dürfte mit dem Eddalied Fjölsvinnslied zu vergleichen sein.

Das Erwecken der Walküre auf dem Felsen hat sein deutliches Vorbild im Eddalied Sigrdrífulied und in der Völsunga saga.

Die Gespräche Alberichs, Mimes und Wotans sind Wagners eigene Schöpfung.

‘Götterdämmerung’

Die Nornenszene im Vorspiel hat ihre Wurzel hauptsächlich in der Prosa Edda und dem Lied von Helgi dem Hundingstöter I.

Der Abschied Siegfrieds und Brünnhildes auf dem Felsen hat gewisse Entsprechungen sowohl im Eddalied Sigrdrífulied, als auch in der Völsunga saga und Thidreks Saga.

Der Vergeßlichkeitstrank stammt aus der Völsunga saga, der Verzicht Hagens auf Eidbrüderschaft aus der Gísla Saga Súrssonar, und Siegfrieds Ritt durch die Flammen ist der Völsunga saga, der Snorra Edda und einigen Eddaliedern gemeinsam.

Die Verschwägerung Siegfrieds mit Gunther, der Streit der Frauen, Vorwürfe wegen Verrats an Brünnhilde und die Ermordung Siegfrieds sind allen hier verglichenen Quellen gemeinsam.

Die Jagd im Walde und die nähere Beschreibung des Mordes findet man aber nur in der Thidreks Saga und dem Nibelungenlied.

Das Gespräch Siegfrieds mit den Rheintöchtern und die Rolle Alberichs sind ausschließlich Wagners eigene Erfindung.

Die Verbrennung Siegfrieds und Brünnhildes stammt aus dem Kurzen Sigurdlied der Edda, der Völsunga saga und der Snorra Edda. Hier ist auch eine Analogie zu der Verbrennung des reinen Gottes Baldur mit seiner Frau und seinem Pferd.

Wagners eigener Mythos

Aus all diesen Faktoren hat Wagner eine völlig selbständige Dichtung in vier Teilen gemacht, in der er die Personen und den Lauf der Dinge für seine eigenen Zwecke formt. Damit ist aber die Götterwelt im ‘Ring’ eine viel populärere geworden als die ursprüngliche, oft lückenhafte und überdies auch widersprüchliche Überlieferung der isländisch-nordischen Mythen, und sie hat das Bild der gebildeten Welt von der nordischen Götterwelt bedeutend geprägt.

Ein Auszug der alten Götterlehre der Eddas gehört von jeher zum Lektürekanon in isländischen Schulen. Als die gekürzte Fassung des ‘Rings’ 1994 in Reykjavík aufgeführt wurde, konnte man deshalb im Saal so ein Murmeln hören: ‘Nein, hier hat dieser Wagner doch einen Fehler gemacht. So stand es nicht in meinem Lesebuch!’

Fünf kurze Beispiele der Analogie zwischen Wagners Text und isländischer Literatur.

Benutzt wird die Edda-Übersetzung Karls Simrocks von 1851, die Wagner selbst gut kannte. Die Zitate aus Völsunga Saga sind aus: Isländische Vorzeitsagas I, herausgegeben und übersetzt von Ulrike Strerath-Bolz. München 1997.     

Hinweise

[1] Richard Wagner. Mein Leben I, 394-95. Leipzig 1986..

[2] Dokumente zur Entstehungsgeschichte des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen, 47. Mainz 1976.

[3] Rudolf Keyser. Nordmændenes Videnskabelighed og Litteratur i Middelalderen. Kristiania 1866.

Konrad Maurer. Ueber die norwegische auffassung der nordischen literaturgeschichte; Ueber die Ausdrücke: altnordische, altnorwegische & isländische Sprache. München 1867.

[4] Dokumente, 15–17, 19–26, 75–77.

[5] Fouqué. Sigurd der Schlangentödter. Berlin 1808. # Grimms Wörterbuch IX, 471. # Klaus Böldl. ’Götterdämmerung’, 366–67. Skírnir 1996.